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© Robert Suppan

Rum - Krawallbruder auf hoher See

 

Rum wird hauptsächlich auf den karibischen Inseln, Mittel-und Südamerika hergestellt. Christopher Columbus brachte auf seiner zweiten Fahrt zur Entdeckung der „neuen Welt“ junge Zuckerrohrpflanzen mit, die dort wegen der klimatischen Bedingungen optimal gedeihen konnten. Damit begann ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Rumherstellung: die karibischen Ureinwohner widersetzten sich der Zwangsarbeit für den Zuckerrohranbau und wurden somit gnadenlos von den Europäern ausgerottet. Da jedoch der Zuckerrohranbau sehr viel Arbeitskraft benötigte, brachte man afrikanische Sklaven zu den Plantagen und Rumfabriken.  Aufgrund der schrecklichen Arbeitsbedingungen fanden vielen von innerhalb weniger Jahre den Tod.

Woher der Name Rum stammt ist nicht eindeutig geklärt. Anfang bis Mitte des 17. Jahrhunderts entstand das Destillat aus Zuckerrohrsaft und wurde in der Karibik „Tafia“, das spanische Wort für Zuckerrohrschnaps, genannt. Man nimmt an, dass sich die Bezeichnung Rum von „rumbullion“ (englisches Dialektwort für Krawall, Krach, Tumult) ableitet, der immer wieder aufgrund des Alkoholkonsums der Matrosen auf Schiffen entstand. Rum könnte sich aber auch vom lateinischen „saccharum“ (Zucker) ableiten oder vom malaiischen Wort „brum“ (Zuckerlikör).
Die Herstellung von Rum (manchmal auch „Ron“) erfolgt entweder aus der Destillation der Melasse oder von vergorenem frischem Zuckerrohrsaft. Melasse ist braune, zähflüssige Masse und entsteht als Nebenprodukt der Rohrzuckerherstellung. Der Melasse wird skimming (= Schaum, der beim Sieden des Zuckerrohrsafts entsteht) und dunder (= Rückstand aus Hefe, Säuren und Bakterien von früheren Destillationen) zugesetzt, zum Gären gebracht und anschließend destilliert. Wird statt Melasse frischer Zuckerrohrsaft vergoren spricht man auch von Rhum agricole. Erfolgt die Erzeugung in Brasilien, darf er als Cachaca bezeichnet werden.
Nach der Destillation wird Rum gelagert, je kürzer dieser Prozess ist, desto „schärfer“ ist der Rum im Geschmack, je länger der Lagerungsvorgang dauert, desto aromatischer und vollmundiger wird der Rum. Auch die Farbgebung des Rums hängt überwiegend von der Lagerung ab. Weißer Rum lagert in Edelstahlfässern, erfolgt die Reifung in Holzfässern, erhält der Rum eine braune Färbung. Man darf sich jedoch nicht täuschen lassen: oft wird durch Zuckercouleur der Rum „eingefärbt“, hat aber nichts mit gereiftem Rum zu tun. Jahrelang gereifte Rumsorten finden immer mehr Anhänger und sind auch in Bars als Purgetränk oder edle Cocktailzutat immer häufiger in Verwendung. Die Altersangabe bezieht sich immer auf den jüngsten Rum in der Flasche.
Exzellente Sorten sind Ron Abuelo aus Panama oder auch Pampero Rum bzw. Zacapa Rum aus Venezuela, Appleton Estate aus Jamaika, sowie Brugal Rum aus der dominikanischen Republik. Die Liste ließe sich jedoch noch lange fortsetzen.

An kalten Wintertagen tut ein Cocktail mit Zimtgeschmack gut - gerne stelle ich meine Kreation Cinna-Vanilla in den Rezepten vor.



 

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